Montag, 6. Februar 2012

MEINE GLOBALISIERUNG



Hedge-Fonds, Delokalisierung, Globalisierung - Begriffe, die immer wieder zu lesen sind. Sie verheißen nichts Gutes, mit ihnen verbindet man die Schließung von Unternehmen, den massiven Verlust von Arbeitsplätzen, das Siechtum ganzer Wirtschaftsregionen. 

Die Dokumentation beschreibt diese jüngste Phase des von den Mechanismen der globalen Finanzmärkte beherrschten Neokapitalismus aus der Perspektive eines französischen Unternehmenschefs. 

Im Arve-Tal im ostfranzösischen Département Haute-Savoie (Hochsavoyen) sind heute noch etwa 12.000 Menschen in rund 500 metallverarbeitenden Unternehmen tätig. Hier werden Präzisionsteile für die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt oder die Medizintechnik gefertigt. Aber wie lange noch?

Gerade weil diese Unternehmen bisher so erfolgreich waren, wurde ein Großteil von ihnen von britischen oder amerikanischen "Heuschrecken"-Fonds aufgekauft, denen es einzig und allein um die maximale Rendite ihrer Anlagen in kürzester Zeit geht. Die Sorge um den Bestand des Unternehmens und den Erhalt der Arbeitsplätze, früher noch Hauptanliegen der Firmenchefs im Arve-Tal wie anderswo auch, haben im kalten Kalkül der anonymen ausländischen Anteilseigner keinen Platz. 

Nicht weniger beunruhigend ist der Druck der Automobilhersteller auf ihre Zulieferer: Sie sollen ihre Produktion ins Ausland verlagern - nach China oder Osteuropa. Wer sich beugt, vernichtet Hunderte Arbeitsplätze vor Ort, wer dem Druck widersteht, bekommt keine Aufträge mehr, geht Konkurs und trägt bei zum langsamen Sterben des Tales. Aus diesem Teufelskreis gibt es kaum einen Ausweg. Viele der Unternehmer im Arve-Tal fragen sich deshalb jetzt, ob sie nicht mittlerweile schon von dem Wirtschaftsmodell überholt worden sind, das sie selbst allzu lange unterstützt und gefördert haben.

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