Freitag, 30. Januar 2015

DOPING FÜRS GEHIRN - MACHEN PILLEN SCHLAUER?


Zahlreiche Menschen suchen nach Möglichkeiten, den wachsenden Anforderungen ihrer Umgebung und dem steigenden Leistungsdruck in Schule und Beruf standzuhalten - auch durch Medikamente. Laut neuen Studien wären viele Menschen bereit, Pharmaka einzunehmen, die die Leistung steigern.

Der Mensch nutzt lediglich zehn Prozent seines geistigen Potenzials, behauptet ein moderner Mythos. Neurowissenschaftler versuchen, die ungenutzten Fähigkeiten zu aktivieren. In den Forschungslabors wird nach Möglichkeiten gesucht, das Gehirn zu Höchstleistungen zu bringen. Schon jetzt sind zum Beispiel Medikamente auf dem Markt, die die Aufmerksamkeit erhöhen, sogenannte Neuro-Enhancer.

Der Psychiater Klaus Lieb möchte herausfinden, was diese Mittel eigentlich können. Mit Turnierschachspielern testet er drei Substanzen: Ritalin, das illegale Amphetamin und Koffein. Wie verändert sich die Leistung der Schachspieler unter dem Einfluss der verschiedenen Stimulanzien? Und wie wirken sie im Gehirn? Die Enhancer Modafinil und Ritalin sind in den USA längst zur Modedroge geworden. In Europa sind sie verschreibungspflichtig. Doch über einschlägige Internetseiten kann jeder die Präparate bestellen, obwohl das verboten ist. Die Enhancer haben eine gesellschaftliche Debatte über das Doping fürs Gehirn entfacht. Wird der menschliche Denkapparat in Zukunft auf fremde Hilfe angewiesen sein, um den wachsenden Anforderungen standhalten zu können?

Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise durch Gehirnforschungslabore in Deutschland, Australien und der Schweiz. Dabei wird deutlich, dass Versuchspersonen schon heute durch technische Manipulation schlauer, kreativer und erinnerungsfähiger gemacht werden können. Eine kommerzielle Vermarktung der Stimulationsgeräte scheint nur noch eine Frage der Zeit. Aber woher kommt der Hype um die Enhancer? Wird er von der Pharmaindustrie künstlich befeuert, um einen Markt zu schaffen? Wie weit ist die Wissenschaft auf dem Weg zum Superhirn?

Mittwoch, 28. Januar 2015

NEUSTART IM KOPF - WIE SICH UNSER GEHIRN SELBST REPARIERT



So allgemeinverständlich wie der britische Neurologe und Schriftsteller Oliver Sacks erklärt auch der kanadische Psychiater und Psychoanalytiker Norman Doidge in seinem Buch "Neustart im Kopf - Wie sich unser Gehirn selbst repariert" das Prinzip der neuronalen Plastizität und der Anpassungsfähigkeit des Gehirns. Anhand einiger erstaunlicher klinischer Fälle stellt er Ergebnisse der Hirnforschung vor. Die Dokumentation vermittelt äußerst anschaulich die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich strukturell und funktional umzuorganisieren. Ärzte und Wissenschaftler, die mit ihren kreativen Ansätzen zur Erweiterung des neurologischen und neurobiologischen Wissens beigetragen haben, geben unterhaltsame Einblicke in ihre Arbeit. Dieser neuartige Blick auf das menschliche Gehirn und seine lebenslange Entwicklung eröffnet ungeahnte Perspektiven für Bildung und Kultur und offenbart das Anpassungspotenzial des Menschen.

Freitag, 23. Januar 2015

KINDERLOS, MEINE WAHL




Diese Frauen sind weder Single noch zu arm, um Kinder zu ernähren – sie haben sich einfach entschlossen, keine zu bekommen. Das Image kinderloser Frauen hat sich innerhalb weniger Jahre grundlegend verändert. Ernteten sie früher meist mitleidige Blicke, werden sie heute eher mit Argwohn betrachtet. Die Regisseurin Colombe Schneck vergleicht den Lebensweg dreier Frauen aus Frankreich, Deutschland und Israel.

Das Image kinderloser Frauen hat sich innerhalb weniger Jahre grundlegend verändert. Kürzlich wurde der englische Ausdruck „childless“, der Passivität und Mangel impliziert, durch den Begriff „childfree“ ersetzt, der die aktive Entscheidung für die Freiheit hervorhebt. Früher wurden kinderlose Frauen bemitleidet, heute eher misstrauisch beäugt. Als Vorreiterinnen der freiwilligen Unfruchtbarkeit stellen sie die Selbstverständlichkeit der Mutterschaft infrage. Sind kinderlose Frauen weniger weiblich? Was zeigt diese Entwicklung? Und wer sind diese Frauen, die sich diese früher unvorstellbare Freiheit herausnehmen?

Die Regisseurin beleuchtet ihre persönlichen Entscheidungen und stellt ihre vermeintliche Freiheit auch infrage. Dafür begleitet sie drei Frauen aus Frankreich, Deutschland und Israel; aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Einkommensgruppen. Was gibt diesen Frauen den Mut, sich der gesellschaftlichen Norm nicht zu beugen und sich dem biologischen Ruf der Fortpflanzung zu widersetzen? Wie leben sie mit ihrer Entscheidung? Woher nehmen sie die Kraft, anders zu sein? Mit Sorgfalt und Feingefühl hinterfragt Colombe Schneck eines der letzten Tabuthemen unserer Gesellschaft.

Dienstag, 20. Januar 2015

DURCHSCHAUT - DAS RÄTSEL DER GESICHTER



Der Psychologe Paul Ekman aus San Francisco lieferte den Plot für die erfolgreiche Krimi-Serie "Lie to Me", in deren Mittelpunkt Dr. Cal Lightman steht, der beste menschliche Lügendetektor der Welt. Paul Ekman erforscht das Rätsel der Mimik seit mehr als 40 Jahren. Es gelang ihm, jeden einzelnen Muskel in seinem Gesicht gezielt zu bewegen. So schuf er in jahrelanger Arbeit einen "Atlas der Gefühle" mit mehr als 10.000 Ausdrücken. Ekmans grösste Entdeckung sind die sogenannten Mikroausdrücke, die für Bruchteile von Sekunden in Gesichtern aufblitzen und ein Indiz für Lügen sind. Diese Mikroexpressionen entgehen der normalen Wahrnehmung. Doch laut Ekman kann jeder lernen, sie zu lesen. US-Sicherheitsbeamte und Verhörspezialisten werden nach seiner Methode geschult.Nur 50 von 10.000 Personen, die Ekman getestet hat, verfügen über das Talent, Mikroausdrücke ohne jedes Training erkennen zu können. Ekman begann sein Lebenswerk in Papua-Neuguinea. Dort konnte er zeigen, dass die Ausdrücke für Angst, Wut, Ekel, Überraschung, Verachtung, Trauer und Freude universell sind. Doch bis heute ist das Rätsel der Mimik nicht vollständig gelöst. So entdeckte das Team der Berliner Ethnologin Birgitt Röttger-Rössler beim Stamm der Bara auf Madagaskar ein fast unglaubliches Mimik-Phänomen: Kleinkinder, die in ihrem ersten Lebensjahr nicht lächeln. Wie erlernen Menschen Mimik, und wie wird sie von der Kultur, in der sie leben, geprägt?Wie sieht die Zukunft der Lügenerkennung und des Gedankenlesens aus? Der Neurowissenschaftler John-Dylan Haynes zum Beispiel kann aus dem Muster der Hirnaktivität herauslesen, ob ein Mensch einen Ort schon einmal gesehen hat oder nicht. Mit dieser futuristischen Methode der Tatortwiedererkennung könnten potenzielle Mörder, Einbrecher oder Attentäter überführt werden. Aber wie wäre es, wenn jeder jeden durchschauen könnte?

Montag, 19. Januar 2015

DER LETZTE FISCH - UNSERE MEERE AM SCHEIDEWEG



Noch beherbergen die Ozeane einen reichhaltigen Fischbestand. Doch er ist begrenzt. Um ihn zu bewahren und die Nahrungsquelle Fisch zu erhalten, sind einschneidende Veränderungen nötig, und die müssen bald geschehen. Die Dokumentation macht eine Bestandsaufnahme und lässt außerdem Experten mit ihren Vorschlägen zur Rettung des weltweiten Fischvorkommens zu Wort kommen.

Noch immer werden rund 90 Millionen Tonnen Fisch pro Jahr aus den Weltmeeren gezogen. Doch die scheinbar unerschöpfliche Nahrungsquelle erweist sich als endlich. Immer mehr Fischarten verschwinden. Kein Wunder, denn bis zu 90 Prozent eines jeden Fischzugs wird als sogenannter wertloser Beifang wieder über Bord geworfen.

Fischproduzenten täuschen die Verbraucher, indem sie zunehmend auf Aquakulturen von Meeresfischen setzen, um so die Ozeane angeblich vor der Überfischung zu retten. Doch Meeresökologen weisen nach, dass diese Aquakulturen den Fischereidruck noch verschärfen. Denn um ein Kilo Fischfleisch in einer Aquakultur heranzuziehen, braucht man bis zu fünf Kilo Wildfisch, der in Form von Fischmehl verfüttert wird. Somit wird eine negative Bilanz geschaffen. Namhafte Experten sind der Auffassung, dass es für das Problem der weltweiten Überfischung eine Lösung gibt.

Sie sind davon überzeugt, dass eine nachhaltige Fischerei möglich ist. Doch der Weg dorthin verlangt radikale Schritte. Und die entsprechenden Maßnahmen müssen jetzt eingeleitet werden. Am Ende aber wird das Meer den umsichtigen Umgang mit seinen Schätzen belohnen, so die Wissenschaftler.

Die aufwendig recherchierte und in zahlreichen Ländern gedrehte Dokumentation begleitet Forscher, Fischer und Fischfabrikanten. Sie zeigt in eindrucksvollen Bildern die oft überraschenden Zusammenhänge der Überfischung auf und geht vermeintlichen und echten Lösungen zur Rettung der Meere auf den Grund. Politiker und Fischer kommen dabei ebenso zu Wort wie Fischereibiologen und Meeresökologen.

Freitag, 16. Januar 2015

TALL GIRLS - SCHAU MIR IN DIE AUGEN KLEINER



Das Leben ab 1,80 Meter ist anders. Alle großen Frauen wissen das, aber sie reden fast nie darüber. Egal, ob sie Model sind, Basketballerin oder ein ganz normales Leben führen. Die Dokumentation eröffnet einen völlig neuen Blick auf die besonderen Herausforderungen, denen sich große Frauen stellen müssen.

Tiiu und Michelle sind Top-Models und zu groß für ihren Job. Ariannes Mutter mag die Größe ihrer Tochter nicht. Sarah lässt sich operieren, um nicht 1,90 Meter groß zu werden, Lea nimmt Hormone, die für Kinder nicht zugelassen sind. Und Lisa ist zwei Meter groß und könnte ein Basketballstar werden, wenn sie sich sehr anstrengt. Aber sie möchte lieber ein richtiges Girlie sein. Das Internet ist voll von Mädchen, die an ihrem Wachstum verzweifeln und bereit sind, alles zu tun, damit es endlich aufhört.

Jeder Kinderarzt hat heutzutage eine Größentabelle an der Wand hängen, an der man von klein auf erkennen kann, ob man normalwüchsig ist oder nicht. Aber was ist eigentlich normal? Jede Norm ist ein Durchschnittswert aus vielen Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dieser Norm exakt entspricht, ist sehr gering. Trotzdem wachsen wir in einer Gesellschaft auf, in der uns vielfach über unser Umfeld und unsere Familie sehr deutlich vermittelt wird, ob wir ins Schema passen oder nicht. Besonders als Mädchen ist man besser nicht groß, laut und selbstbewusst.

Donnerstag, 8. Januar 2015

AUSGELACHT!? | KARIKATUREN UND PRESSEFREIHEIT



Cabu, Charb, Tignous, Wolinski: vier Zeichner von Charlie Hebdo sind bei dem Attentat auf den Sitz des Satiremagazins in Paris getötet worden. Wie ist es weltweit um die Meinungsfreiheit von Karikaturisten bestellt?

Wie es um die Meinungsfreiheit eines Landes bestellt ist und welche Tabus dort herrschen, lässt sich am Umgang mit den Karikaturen von Pressezeichnern ablesen, ob in Israel, Palästina, Deutschland, Tunesien, Frankreich, Belgien oder den Vereinigten Staaten, wie der Dokumentarfilm "Ausgelacht!? - Karikaturen und Pressefreiheit" umreißt. Zu Wort kommen u.a. der Franzose und Mitbegründer der Initiative Cartooning for Peace, Plantu, der Berliner Karikaturist Rainer Hachfeld und der amerikanische Karikaturist und Kolumnist Jeff Danziger.

Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Stellung innerhalb der Medienlandschaft unterscheiden sich die Pressezeichner in ihren Äußerungen oft stark von der offiziellen Linie und decken damit Tabus auf, wie die vor kurzem wieder aufgeflammte Diskussion um die Mohammed-Karikaturen aus dem Jahr 2006 öffentlichkeitswirksam bewiesen hat. Ein Bild sagt auch hier oft mehr als tausend Worte. Doch neben dem Tabu religiöser Darstellungen bremsen auch wirtschaftliche Zwänge das Gewicht der Geschichte und real existierende oder imaginäre Mauern die Meinungsfreiheit aus. Seit dem 11. September 2001 hat es auch in vielen Demokratien weltweit Einschränkungen der Meinungsfreiheit gegeben. Und um genau diese Veränderung geht es in dem Dokumentarfilm.

Mittwoch, 7. Januar 2015

SCHROTT IM KÖRPER



Plötzlich senden implantierte Defibrillatoren tödliche Elektroschocks aus oder sie explodieren sogar im Körper. Künstliche Hüftgelenke brechen, Prothesen sondern toxische Metall-Ionen ab. Brustimplantate, gefüllt mit Industriesilikon, reißen, und die giftige Füllung verteilt sich im Körper. Die betroffenen Patienten müssen unnötige Folge-Operationen über sich ergehen lassen.

Der deutsche Journalist Dagobert Lindlau bekam fehlerhafte Schockgeber für sein Herz. Die Französin Christine Terrade ist eine von vielen Opfern, denen Brustimplantate mit giftigem Industriesilikon eingesetzt wurden. Wie viele andere Patienten fragt sie nach den Gründen, sucht Verantwortliche und Gerechtigkeit. 

Bei Hüftprothesen gibt es Serien, die jahrelang eingesetzt werden. Und Hunderte, ja Tausende Patienten müssen nach dem Bruch ihrer mangelhaften Prothese erneut operiert werden und wiederholt mühsam das Gehen lernen. Folgekosten für die Krankenkassen rund 100.000 Euro pro Fall. Dass die Prothesen-Serie kaum klinisch getestet wurde, sie gar nicht auf den Markt hätte kommen dürfen, dass der behandelnde Arzt leider nicht wusste oder nicht wissen wollte, wie schlecht sie ist - das alles erfährt der Patient nicht. Immerhin hat er überlebt. Was bei Patienten mit defekten Defibrillatoren nicht immer der Fall ist. 

Meldungen über Probleme mit Medizinprodukten erreichen die Kliniken oft viel zu spät. Solange der Hersteller sein Gerät nicht selbst vom Markt nimmt, geschieht nichts. Nachweislich verschwanden in mehreren Fällen die mangelhaften Medizinprodukte, Beweisstücke für eventuell später stattfindende Schadensersatzklagen. auf mysteriöse Art und Weise nach der Explantation. 

Die Filmemacher zeigen, wie simpel es ist, ein wirkungsloses und nachweislich schädliches Implantat europaweit zugelassen zu bekommen. Seit Jahren verhindern Lobbyisten im Auftrag der Hersteller europaweit gültige Neuregelungen und Gesetze. Netzwerke werden geknüpft und Millionenbeträge an Ärzte und Fachzeitschriften für positive Berichterstattung gezahlt. Die zuständigen Behörden sind machtlos. Sie können nur Empfehlungen aussprechen. 

Gemeinsam mit einer Fachjournalistin aus London, einem "New York Times"-Reporter sowie einigen Anwälten aus Deutschland, Frankreich und Amerika ermöglichen Dorina Herbst und Jens Niehuss dem Zuschauer einen tiefen Einblick in das Business mit den Medizinprodukten. Sie decken Missstände fragwürdiger Geschäftspraktiken auf. Erschreckend: Um das Wohl der Patienten geht es dabei selten.

Dienstag, 6. Januar 2015

DIE KÜNSTLICHE GEBÄRMUTTER



Die künstliche Gebärmutter - ist das eine futuristische Fabel oder eine wissenschaftliche Realität? Die Filmemacherin Marie Mandy befasst sich in einem ganz persönlichen visuellen Stil mit den neuesten Forschungsergebnissen im Bereich der künstlichen Befruchtung. Sie beleuchtet die biologischen, ethischen und psychologischen Problemstellungen dieser (R)Evolution und hinterfragt gleichzeitig den Wert des Lebens und die Macht der Wissenschaft.Dabei arbeitet sie eng mit Vertretern unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen zusammen, unter anderem mit dem Pariser Biologen und Philosophen Henri Atlan, dem Gynäkologen und Geburtshelfer René Frydman, mit Helen Hung-Ching Liu, Direktorin des Laboratoriums für endokrinologische Reproduktion am Weill Cornell Medical College in New York, mit dem Neonatologen Christian Debauche aus Brüssel und dem Kinderarzt Thomas Shaffer aus Philadelphia.

Freitag, 2. Januar 2015

ZUKUNFTSVISIONEN [MIT HUBERT VEDRINE]



Die Welt befindet sich in einem radikalen Wandel, dessen Folgen kaum abzusehen sind. Stichworte wie Staatsverschuldung, Finanzkrise, Verarmung, Urbanisierung, Klimawandel, Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Terrorgefahr lassen in vielen Köpfen längst die Alarmglocken läuten. 

Es besteht kein Zweifel daran, dass sich im frühen 21. Jahrhundert bereits zahlreiche Orte zu Schauplätzen tiefgreifender Ereignisse entwickeln, die einen bedeutenden geschichtlichen Umbruch darstellen. Besonders in der westlichen Welt sorgt diese Tatsache für Beunruhigung. Manche sehen darin eine entscheidende Chance, die Weltordnung in ein neues Gleichgewicht zu bringen. 

Hubert Védrine, Spezialist für geopolitische Fragen, früher außenpolitischer Berater des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und Außenminister im Kabinett Lionel Jospin, ist Experte auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen. Er sieht in dem tiefgreifenden Wandel der internationalen Beziehungen eine Chance, die Karten im Spiel um die Weltmacht neu zu mischen, und ruft den Westen auf, seine ethnozentrische Brille abzusetzen. 

Im Dokumentarfilm "Zukunftsvisionen" wird Védrines zukunftsorientierte Sichtweise von zahlreichen kompetenten Gesprächspartnern aus der ganzen Welt - zu ihnen zählen Politikberater, Botschafter, Politiker, Unternehmer, Wirtschaftsfachleute, Gesundheitsökonomen, Meteorologen, Essayisten und Architekten - kommentiert und in verschiedene politische Zusammenhänge eingeordnet.