Montag, 6. März 2017

JOURNALISMUS VON MORGEN - DIE VIRTUELLE FEDER



Stirbt die Tageszeitung bald aus? Seit etwa 20 Jahren bedroht die digitale Revolution die Papierwelt. Das Business-Modell der Printpresse hat den Boden unter den Füßen verloren. In der Dokumentation erleben die zwei Medienexperten Philippe Kieffer und Marie-Eve Chamard vor Ort, wie führende Verlage, Chefredakteure, Journalisten und Leser darauf reagieren.

Über ein Jahrhundert lang war die Zeitung in allen großen Demokratien das wichtigste Informationsmedium. Aber kurz nach der Millenniumswende hat sich das schlagartig geändert. Heute beobachtet man ein weltweites Zeitungssterben. Immer mehr Nachrichten werden immer schneller verbreitet, inzwischen jedoch über digitale Kanäle wie Websites, Blogs und soziale Netzwerke. Wie kam es dazu? Wie reagieren die großen Verlagshäuser? Hat die Stunde der Roboter und der Algorithmen schon geschlagen, oder wird es noch einen Journalismus mit menschlichem Antlitz geben? Die Fragen, die "Journalismus von morgen" aufwirft, betreffen uns schon jetzt alle.

Um sie zu beantworten, hat der deutsch-französische Filmemacher Pierre-Olivier François in Zeitungsredaktionen in den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Indien recherchiert. Er liefert Erkenntnisse über künftige Formen der aktuellen Berichterstattung, die die morgendliche Tageszeitung schon jetzt grundlegend verändern. Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende des Medienunternehmens Axel Springer, oder Natalie Nougayrède, ehemalige Chefredakteurin des Pariser Traditionsblatts "Le Monde", fragen sich ganz offen, ob anspruchsvoller Printjournalismus in Zukunft noch Bestand haben wird. Chefredakteure der „International New York Times“ oder Sonderkorrespondenten beim britischen "Guardian" erzählen, wie Twitter und Facebook ihr Leben verändert haben. Der Chef der Nachrichtenagentur Agence France Presse streitet mit einem der berühmtesten deutschen Digitaljournalisten, Wolfgang Blau, in welcher Sprache Artikel heute überhaupt geschrieben werden müssen.

Ebenfalls kommen diskrete Softwareunternehmen zu Wort, die für große Verlage zielgenau den virtuellen Leser analysieren. Philosophen, die sich wegen der aktuellen Zeitungskrisen Sorgen um den öffentlichen Diskurs machen. Und Wissenschaftler, die mit Videospielen und sprechenden Möbeln die Medien von morgen erfinden.

1 Kommentar:

  1. Klasse Video! Dankeschön.
    "Die Krise macht erfinderisch" (Bei 47:35) Damit trifft dieser Mann doch den Nagel auf den Kopf oder ?


    Gruß! Rechtsanwalt Wellmann
    Familienrecht

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