Mittwoch, 25. September 2013

MACHTSPIELE: STAATEN VS BANKEN



Welches politische Gewicht kann die französische Regierung der Wirtschafts- und Finanzmacht in Frankreich und der Welt entgegensetzen? Die Politik muss mitten in der Schulden- und Eurokrise auf die Angriffe der Finanzmärkte reagieren. Der Dokumentarfilm untersucht das Kräftespiel innerhalb der französischen und europäischen Demokratie und zeigt deren Defizite.



Der Ausbruch der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 wirkte wie ein Paukenschlag. Plötzlich erkannten viele Politiker, wie machtlos sie dem Finanzsystem gegenüberstanden. In Europa begann auf allen politischen Ebenen ein Tauziehen um den Versuch, das zuvor in grenzenloser Freiheit agierende Bankensystem zu regulieren. 

Der Dokumentarfilm begibt sich zu den Schauplätzen dieser Machtkämpfe und blickt hinter die Kulissen des demokratischen Systems in Frankreich und Europa. Er zeigt das Ringen des französischen Staatspräsidenten François Hollande, des EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz und der Mitglieder des europäischen Rates, die inmitten der Schulden- und Eurokrise auf die Angriffe der Finanzmärkte reagieren müssen. Manchmal zeigt dieses Ringen durchaus Ergebnisse, wie zum Beispiel die Umsetzung einer Bankenunion, deren Entwurf der Film an der Seite von Michel Barnier und José Manuel Barroso in den Fluren der Europäischen Kommission mitverfolgt. 

Doch die Finanzwelt versucht, diesen komplexen Machtkampf für sich zu entscheiden. Ob in der französischen Nationalversammlung oder im EU-Parlament - überall sind die Abgeordneten nicht nur mit der Bankenlobby konfrontiert, sondern auch mit ihren eigenen Regierungen, die die Banken schützen wollen.


Donnerstag, 5. September 2013

HUNGER UND WUT - WARUM DIE WELTERNÄHRUNGSKRISE KEIN ZUFALL IST



Die Dokumentation zeigt auf, dass die weltweite Krise das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung ist, die nur am Wohlergehen der Industrieländer orientiert war.

Jahrelang versprachen die reichen Länder vollmundig, die Entwicklungshilfe wenigsten auf 0,7 Prozent des jeweiligen Bruttosozialproduktes anzuheben, geschehen aber ist nichts. Im Gegenteil: Viele Länder haben ihre Leistungen sogar noch gekürzt. Gleichzeitig wurden über die Welthandelsabkommen die Regeln so verändert, dass viele Produkte aus Entwicklungsländern so gut wie keine Chance auf dem Weltmarkt haben. Und so muss derzeit der Agrosprit als Sündenbock herhalten, ein problematisches Produkt, mit dem aber Entwicklungsländer gutes Geld verdienen können.

In teilweise erschütternden Aufnahmen berichtet Petra Schulz aus den verschiedensten Regionen der Welt über die Ärmsten der Armen. Ihre Analyse belegt sie mit Beispielen aus Burkina-Faso, Ecuador, China oder Manila, wo die "Müllmenschen" den Abfall von Fast-food-Ketten durchwühlen, um das gefundene Gammelfleisch entweder selbst zu essen oder für 12 Cent sogar noch weiterzuverkaufen. In Interviews kommen unter anderen Prof. Klaus Töpfer (ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der UN), Marita Wiggerthale (Agrarexpertin der Hilfsorganisation Oxfam) und Erich Stather (Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) zu Wort. Alle Experten kommen zu demselben Ergebnis: Die gegenwärtige Ernährungskrise ist alles andere als überraschend, sie hat sich seit Jahren abgezeichnet.