Vor 52 Jahren wurde der WWF gegründet -- am 11. September 1961. Heute ist der WWF die einflussreichste Lobbyorganisation für die Umwelt -- weltweit. Dank bester Kontakte zur Politik und zur Industrie. Eine ständige Gratwanderung zwischen Engagement und Käuflichkeit.
Ein ganzes Jahr arbeitete der Dokumentarfilmer Wilfried Huismann und dreifachen Grimme-Preisträger an einem Film, der das grüne Bild des WWF entzaubern wird. Hinter der Öko-Fassade entdeckte der Autor während seiner Dreharbeiten weltweit Geschichten voller Sprengkraft. Schon vor der Erstausstrahlung dieser Doku drohte die größte Umweltschutzorganisation der Welt mit rechtlichen Schritten.
Im Film wird dargestellt, dass der WWF mit Unternehmen wie Robert Kuoks Wilmar International kooperiere, die Wälder auf der indonesischen Insel Borneo roden, um auf den Flächen Palmölplantagen anzulegen. Dadurch würden Orang-Utans bedroht, die der WWF vorgebe zu schützen. Der WWF erhalte Spenden auch von den Palmölunternehmen, denen er ein Gütesiegel für nachhaltige Produktion verleihe (Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), der sogenannte Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl). Huismann sieht darin einen modernen Ablasshandel, ein sogenanntes Greenwashing. Bereits im Oktober 2008 haben rund 250 Umweltverbände und Sozialgruppen, darunter 20 aus den deutschsprachigen Ländern, eine Erklärung veröffentlicht, in der die vom RSPO entwickelten Anbauformen als umweltzerstörend mit der Begründung anklagen dass der Palmölanbau in großen Monokulturen grundsätzlich nicht nachhaltig sein könne und der RSPO der Industrie nur zum Greenwashing diene.
Weltweit pflegt der WWF Partnerschaften mit großen Firmen aus dem Energie- und Agrarsektor. Dabei sei auch gentechnisch verändertes Soja des Chemiekonzerns Monsanto vom WWF akzeptiert und damit im öffentlichen Ansehen aufgewertet worden. In diesem Zusammenhang wirft der Film die Frage auf, ob die Kooperationen des WWF mit der Industrie die letzten noch intakten Ökosysteme der Welt wirklich retten können oder eher ihre Vernichtung beschleunigen.
Huismann interviewt den Agrarunternehmer Hector Laurence, der laut Film im Jahr 2003 als Chef des WWF Argentinien Verhandlungen über eine Biodiesel-Strategie für das Land führte. Laurence sei damals jedoch gleichzeitig auch Agrarverbandspräsident und Direktor einer Gentechnikfirma gewesen. In dem Interview verteidigt Laurence die Gentechnik: „Ich glaube, Gentechnik und Artenvielfalt lassen sich perfekt miteinander vereinbaren.“
Jason Clay, Senior Vice President Market Transformation (Vizepräsident bzw. Vizedirektor für Marktumstellung) beim WWF USA, wird bei einer Veranstaltung des Agrarindustrieverbandes Global Harvest Initiative gezeigt, in dem Monsanto, Cargill, ADM und auch der WWF Mitglied sind. Der Film gibt ein Video wieder, in dem Clay in einer Rede sagt: „Wir müssen den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft einfrieren. Dazu schlagen wir sieben oder acht Maßnahmen vor, über die man diskutieren sollte. Erstens: Gentechnik, ...“ Neben Getreide müsse die Gentechnik auf etliche weitere Nutzpflanzenarten ausgedehnt werden. Clay wiederholte seine Thesen mehrfach und im Juli 2011 auch in einem Artikel in der Wissenschaftszeitschrift Nature. Clay ist für die Wald-, Fischerei-, Landwirtschafts- und Aquakultur-Initiativen der Naturschutzorganisation verantwortlich. Er spricht sich auch für genetische Methoden zur Produktionssteigerung in der Viehzucht aus.
http://genoland.wordpress.com/2012/06/23/die-machenschaften-der-naturschutzer/
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http://genoland.wordpress.com/2012/05/12/1087/
Traurig aber Wahr
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