Montag, 30. Juli 2012

OHNE ZINS INS PARADIES



Weltweit leben die meisten Menschen muslimischen Glaubens in Südostasien. Allein Indonesien ist mit 240 Millionen Gläubigen das bevölkerungsreichste islamische Land. Zwar ist die Religion im Vergleich zu den arabischen Staaten hier weitaus liberaler und erscheint im täglichen Leben weniger präsent, doch gerade das religiös geprägte Bankwesen - "Islamic Banking" - verzeichnet Wachstumsraten, von denen westliche Banken nur träumen können.

Das Verbot von Zinsen, die Vorgabe, nur in real existierende Werte zu investieren und Geschäfte mit Schweinefleisch, Waffen, Glücksspiel und Pornografie vollkommen zu untersagen, sind die Eckpfeiler dieses Modells. Auch das islamische Gebot der Wohlfahrt, also der Förderung Benachteiligter, findet hier Anwendung. Statt einfacher Geldgeschenke werden zinslose Darlehen vergeben. "Warum sollten wir uns nicht für eine islamische Bank entscheiden, wenn Infrastruktur, Kosten und weitere Leistungen einer konventionellen Bank entsprechen?", fragen sich junge, moderne Muslime. Sogar Frauen in Führungspositionen von Banken, als islamische Rechtsgelehrte und Universitätsprofessorinnen sind in den muslimisch geprägten Ländern Südostasiens selbstverständlich geworden. 

Die Dokumentation stellt Menschen vor, die den modernen Aufschwung in Asien prägen, aber auch solche, die diese Entwicklung mehr als skeptisch betrachten. Ist die Rückkehr zu einem Investmentmodel aus Ziegen und Gold, wie es Iqbal Muhaimin vorschlägt, ein alternativer Lösungsansatz, um den Spekulationen und Krisen des globalen Finanzmarktes zu entgehen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen