Montag, 8. Juli 2013

THE GUANTANAMO TRAP



"Die Guantanamo Falle" erzählt die Geschichte von vier Menschen, deren Leben durch das Gefangenenlager in Guantanamo Bay für immer verändert wurde.

Im August 2006 wurde Murat Kurnaz aus dem US-Amerikanischen Gefangenenlager in Guantanamo Bay entlassen. Fünf Jahre hatte er ohne Anklage in Haft verbracht. Im selben Jahr wurde Matthew Diaz, juristischer Berater der Navy, zu sechs Monaten Gefängnisstrafe verurteilt, weil er die Namen der Insassen an eine Menschenrechtsorganisation weiter gegeben hatte. 2002 wurde die Militärjuristin Diane Beaver zum Dienst nach Guantanamo versetzt. Hier verfasste sie ein Rechtsgutachten, das als “Foltermemo” berühmt und berüchtigt wurde. Im März 2009 eröffnet der spanische Anwalt Gonzalo Boye das Verfahren gegen sechs Mitglieder der ehemaligen Bush Regierung. Die Anklage lautet auf Verschleierung der Folter von Gefangenen.

Guantanamo lässt nichts unberührt, weder das Gesetz, noch die Moral – und sicher nicht die Menschen. Der Film erzählt die Geschichte der Menschen und zeigt ihre Suche nach einem Leben nach Guantanamo.

Im rechtsfreien Raum jenseits der Genfer Konventionen und jenseits internationaler Rechtssprechung verlieren Begriffe wie gut und böse, richtig oder falsch ihre Bedeutung. Interviews und Archivmaterial werden ergänzt durch Szenen aus dem Leben der Protagonisten heute, Jahre nach ihrem Aufenthalt in Guantanamo. Sie kommen von ihrer Vergangenheit nicht los, Gegenwart und Zukunft scheinen unerreichbar. Die Kernfragen des Films richten sich jedoch an die Zuschauer: Inwieweit sind wir gewillt, für unsere persönliche Sicherheit die Menschenrechte aufs Spiel zu setzen? Ist Folter zu rechtfertigen? Der Film ist nicht an Schuldzuweisungen interessiert. Er zeigt wie schwierig es ist, im richtigen Augenblick auf der richtigen Seite zu stehen, wie schmal der Grad zwischen Täter und Opfer sein kann.

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