Seit Jahrzehnten plündert eine Armada von Fangflotten die Weltmeere - mit verheerenden Folgen: Experten schätzen, dass 90 Prozent des Mittelmeers überfischt sind. Die Dokumentation ergründet, wie schlecht es um die Meere steht und welche Folgen der ständig steigende Konsum für die Europäer, aber auch für die Menschen in Afrika und Asien, hat.
Jahrelang waren die Länder der Europäischen Union an der extremen
Ausbeutung der Weltmeere beteiligt. Die zuständige EU-Kommissarin Maria
Damanaki räumt inzwischen Fehler ein und hat eine Reform auf den Weg
gebracht, die diese Entwicklung stoppen soll. Die Dokumentation
hinterfragt, was sich in Zukunft verändern soll.
Doch reichen europäische Entscheidungen aus? Ein Großteil
des in Europa konsumierten Fischs wird aus Afrika und Asien importiert.
In Thailand werden Fisch und Garnelen oft unter katastrophalen
Bedingungen gefangen, gezüchtet oder verarbeitet.
Nichtregierungsorganisationen berichten immer wieder über Sklaven- und
Kinderarbeit.
Auch mit afrikanischen Staaten schließt die EU seit
Jahrzehnten Fischereiabkommen ab, um dort fangen zu dürfen. Doch auch
hier kommt zu dem legalen der illegale Fischfang hinzu. Experten gehen
davon aus, dass der Anteil der Piratenfischerei an der westafrikanischen
Küste 40 Prozent des Gesamtfangs beträgt. Das Meer ist dort inzwischen
so weit leergeräumt, dass für die kleinen einheimischen Fischer nur
wenig übrig bleibt.
Den Filmemacherinnen Jutta Pinzler und Mieke Otte ist es
gelungen, die senegalesische Marine auf der Suche nach Piratenfischern
zu begleiten. In Thailand konnten sie mit Kindern sprechen, die in der
Shrimps-Industrie gnadenlos ausgebeutet werden. Und sie haben Menschen
getroffen, die in der Fischindustrie unter unwürdigen Bedingungen
arbeiten müssen.
Der Dokumentarfilm verfolgt nicht nur den Weg des Fischs
auf die Teller der Verbraucher, sondern konfrontiert die
Verantwortlichen aus Handel und Politik mit den vielen Missständen beim
Fang und der Verarbeitung. Die Antworten sind zum Teil skandalös.
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