Die zweiteilige Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen des tiefgreifenden Wandels, der sich seit den 1950er Jahren in der Welt der Großunternehmen vollzogen hat und fokussiert auf die Veränderungen in Deutschland und Frankreich im Vergleich.
„Von Managern und Menschen“ zeigt den folgenschweren Wandel, der sich
seit den 1950er Jahren in der Welt der Großunternehmen vollzogen hat:
die Veränderung von Technologien und Management, die Entstehung und der
Verfall großer Vermögen, das Ende des herkömmlichen Kapitalismus der
großen Familienunternehmen sowie das Erstarken von Neoliberalismus und
Finanzkapitalismus. Dabei wird deutlich, wie Frankreich nach und nach in
die gegenwärtige Krise schlitterte. In eine Wachstums-, Arbeitsmarkt-
und Wirtschaftskrise, aber auch in eine gesellschaftliche Krise, die an
den Grundprinzipien rüttelt.
Seit den siebziger Jahren verlor Frankreich an Wettbewerbsfähigkeit
und büßte Marktanteile ein, während andere – besonders Deutschland –
hinzugewannen. Politische Entscheidungen, Strategien, Gesetze und
Unterschiede im Management trugen ebenso zum Verlust von Arbeitsplätzen
bei wie technische Neuerungen, die zum Anstieg der Arbeitslosigkeit
führten. Gleichzeitig wuchsen die Gewinne der Unternehmen ständig
weiter. Aufgrund der Vermischung von politischen und privaten Interessen
schließlich wurde die Führungsschicht ihrer Verantwortung nicht mehr
gerecht.
Der Film ist keine akribische geschichtliche Aufarbeitung. Vielmehr
zeigt er ebenso einzigartige wie beispielhafte Momente aus der Welt der
Großindustrie oder heimliche Absprachen zwischen Firmenchefs und
Staatsmännern. Aussagekräftig werden so die Machenschaften der
Geschäftswelt aufgedeckt und die Bedeutung von Machtnetzwerken, von
staatlichen Eingriffen und von der Unterscheidung zwischen privatem und
öffentlichem Interesse verdeutlicht.
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