Mittwoch, 10. Juni 2015

GELOBTE LÄNDER


Der Dokumentarfilm beruht auf dem Buch "Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt" des niederländischen Soziologen Paul Scheffer und erzählt die Geschichte der Einwanderung in Europa von den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute in Form einer Montage von Archivbildern. Der Film kommt dabei ohne Kommentar aus und lässt die Bilder für sich sprechen.

Der Dokumentarfilm beruht auf dem bei Hanser erschienenen Buch „Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt“ des niederländischen Soziologie-Professors Paul Scheffer und erzählt die Geschichte der Einwanderung in Europa von den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute in Form einer Montage von Archivbildern, die in den Einwanderungsländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Schweden gezeigt wurden. Ausschnitte aus Talkshows, Radiosendungen, Fernsehnachrichten, Dokumentar- und Spielfilmen beleuchten die Debatten der vergangenen Jahrzehnte.

Der Dokumentarfilm zeigt die Erfahrungen von Migranten, die wirtschaftliche Not und die Aussicht auf einen guten Job nach Europa treiben, wo es an Fachkräften mangelt. Er folgt ihnen in die Einstellungsbüros großer Konzerne und auf die Züge und Schiffe, die sie in die vielversprechende Fremde bringen. Der Film begleitet sie bei ihrer Niederlassung in Europa und macht deutlich, welchen Schwierigkeiten sie dabei begegnen – sei es bei der Wohnungssuche, der sprachlichen Verständigung oder der Organisation ihres Alltagslebens.

Aus der Sicht der Migranten, aber auch aus der Position der Aufnahmegesellschaften heraus beleuchtet der Dokumentarfilm das Konfliktpotenzial und die Probleme, die Zuwanderung mit sich bringt. Der Film zeigt die Schwierigkeiten der lokalen Bevölkerung im Umgang mit ihren neuen Nachbarn und Arbeitskollegen, die sie häufig nicht verstehen, sei es sprachlich oder kulturell. Die Autoren René Roelofs und Paul Scheffer bieten weder eine moralische Wertung noch Erklärungsansätze. Sie lassen die Bilder für sich selbst sprechen und zeigen damit, dass diese modernen Konflikte letztlich Teil einer Entfremdung auf beiden Seiten sind. Migranten haben genauso mit ihr zu kämpfen wie die einheimische Bevölkerung. Aber letztlich kann sie als Chance für Annäherung und Integration verstanden werden.

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