Montag, 8. Juni 2015
SCHLANK DURCH SCHOKOLADE - EINE WISSENSCHAFTSLÜGE GEHT UM DIE WELT
Jeden Tag fallen überall in Europa Verbraucher auf dubiose Studien herein. Wer die Wissenschaft hinter sich hat, kann fast alles verkaufen: ob Joghurt, Cornflakes, Milch, Sojaprodukte oder Diäten. Das haben Wissenschaftler in ausgiebigen Untersuchungen für uns erforscht. Aber stimmt das überhaupt? Wie wissenschaftlich sind diese Untersuchungen?
Die Versprechen der Werbung sind vollmundig, die Ergebnisse mager. Erfolge mit Diäten haben die allerwenigsten Übergewichtigen. Und doch gibt es unzählige Studien, die das Gegenteil behaupten. Nicht nur die großen Abspeckunternehmen wie Weight Watchers, auch Diäterfinder wie Montignac oder Atkins verweisen auf wissenschaftliche Untersuchungen. Und allen Übergewichtigen, die mit ihrer Diät scheitern, wird der Spiegel vorgehalten: Schuld seien sie selbst, denn für den Diäterfolg bürgen hochdekorierte Professoren aus allen Bereichen.
In Deutschland sprechen Kritiker sogar von einem Kartell der Ernährungsmediziner. Diät Studien versprechen oft aufgrund kurzer Untersuchungszeiträume Erfolge, die bei Langzeitstudien überhaupt nicht nachzuweisen sind. Dennoch werden die positiven Ergebnisse in renommierten Zeitschriften publiziert und überzeugen Leser und nicht zuletzt auch Ärzte, die dann die entsprechenden Diäten empfehlen.
Die Autoren Diana Löbl und Peter Onneken gehen in Deutschland und Frankreich der Frage nach, wie die Diätindustrie die Wissenschaft systematisch benutzt, missbraucht und kauft. Sie erfinden die Schokoladen Diät, „The Chocolate Transformation“ und führen eine wissenschaftlich begleitete Studie durch, die so absurd ist, dass man sie eigentlich nicht ernst nehmen dürfte. Wird es ihnen gelingen, anhand von 15 Probanden zu belegen, dass Schokolade der beste Diätbeschleuniger ist, den es je gab? Werden diese Ergebnisse tatsächlich in der wissenschaftlichen Fachpresse veröffentlicht?
Diana Löbl und Peter Onneken wollen zeigen, wie gut die „Verkaufsmasche Wissenschaft“ funktioniert. Immer wieder werden zweifelhafte Studien veröffentlicht, die vor allem einen Zweck erfüllen dürften: das Geschäft der Multi-Milliarden-Euro-Industrie zu beflügeln.
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