Donnerstag, 19. Juni 2014

GIFT IM ANGEBOT – DIE ERFOLGSSTORY DES US-MULTIS MONSANTO


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Monsanto ist „public enemy number one” in der weltweiten Gentechnikdebatte. Das ist kein Wunder, wenn man die Wichtigkeit in Bezug auf die Marktanteile bei den gentechnischen Saaten beachtet. Gleiches gilt für das Geschäftsgebaren gegenüber Landwirten. Durchsetzung der eigenen Interessen steht - komme was da wolle - im Vordergrund, das ist gut dokumentiert (nicht zuletzt durch den Bericht „Monsanto gegen Bauern”).

Jetzt hat der Fernsehjournalist Manfred Ladwig diesem Mosaik einen weiteren Stein hinzugefügt: „Gift im Angebot” stellt die Herstellung und den Vertrieb von Giftstoffen in den Mittelpunkt. Natürlich geht es um Roundup, das Gift, das mit den gentechnisch veränderten Pflanzen des Konzerns im Doppelpack abgegeben wird. Aber darauf beschränkt der Redakteur des Südwest-Rundfunks seinen Dokumentarfilm bei weitem nicht. Vielmehr zeigt er, dass die Herstellung von Giftstoffen, aber auch das Überschreiten der Grenze zwischen Legalität und Illegalität zum üblichen Geschäft und zum scheinbar üblichen Geschäftssgebaren gehört.

Immer wieder - bei PCB, Agent orange und Roundup (Wirkstoff: Glyphosat) - Fälschen von Untersuchungsergebnissen, Nichteinhaltung von Auflagen, Umweltzerstörung, quasi-systematische Vergiftung von AnwohnerInnen und MitarbeiterInnen ... wenig, was es nicht gibt in der mehr als einhundertjährigen Geschichte des Konzerns.

Agent-orange-Opfer aus Vietnam kämpfen noch heute vor amerikanischen Gerichten - gemeinsam mit ihren einstmaligen Feinden, den US-amerikanischen GI's, die ihrerseits im Krieg vergiftet wurden. „Ein scheußliches und schlechterdings nicht tolerierbares Verhalten in der Gesellschaft”, wie es im Rahmen eines Prozesses zu der als Weichmacher eingesetzten Chemiekalie PCB höchstrichterlich festgestellt wird. Und unglaublich, wenn es, wie in Ladwigs Dokumentation schlicht und unspektakulär dargestellt daherkommt. Bei der bekannten Prozess-Freude des Gentech-Konzerns aus St. Louis im US-Bundesstaat Missouri muss es als Schuldeingeständnis gewertet werden, dass Monsanto gegen diesen Film nicht vor Gericht zog.

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