Freitag, 15. August 2014

EINE FRAGE DER GENE



Die Wissenschaft hat anhand der menschlichen Zellen bewiesen - und darüber herrscht inzwischen in Forscherkreisen weltweit Einigkeit -, dass alle heute lebenden Menschen miteinander verwandt sind. Die zu beobachtende Vielfalt der Menschen ist somit mehr Schein als Sein. Denn die DNA zweier zufällig ausgewählter, an ganz verschiedenen Stellen der Erde lebender Menschen unterscheidet sich nur in etwa 0,1 Prozent. Die Dokumentation begleitet Wissenschaftler, die sich auf die Suche nach den gemeinsamen Vorfahren aller Menschen gemacht haben.

Die seriöse Wissenschaft ist sich einig, dass die rund sieben Milliarden Menschen, die heute die Erde bevölkern, allesamt aus einer kleinen Gruppe von Männern und Frauen und deren Nachkommen hervorgegangen sind, die vor 200.000 Jahren in Afrika lebten. Diese Gründergruppe der Menschheit setzte sich aus höchstens 30.000 zeugungsfähigen Erdbewohnern zusammen. Der Beweis dieser Behauptung findet sich in jedem Individuum in Gestalt der DNA, des Gencodes der Gattung Mensch.

Der Gencode ist das unauslöschliche Band zwischen den Menschen über alle Kontinente, Hautfarben und Sprachen hinweg. Gerade die Hautfarbe, die seit jeher dafür herhalten muss, die Behauptung wesentlicher Unterschiede zu rechtfertigen, ist das sichtbare Zeichen der schier grenzenlosen Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers. Sie sagt viel über die Geschichte der Gattung Mensch aus, beispielsweise über Migrationen und darüber, wie die ersten Siedler in Europa vor etwa 20.000 Jahren hellhäutig wurden.

Die Paläoanthropologen Yves Coppens und Pascal Picq, die Genetikerin Evelyne Heyer und der Anthropologe Jean-Jacques Hublin erzählen die faszinierende Geschichte der Eroberung der Erde durch den Homo sapiens, seiner unglaublichen Anpassungsfähigkeit und der daraus resultierenden Vielfalt. Die Dokumentation begleitet ein Forscherteam zu den Khoisan in Namibia, um DNA-Proben zu entnehmen. Die Untersuchung ergibt, dass diese "Buschmänner" direkte Nachkommen der ersten Menschen auf dem afrikanischen Kontinent sind und dass sie über die Jahrtausende hinweg im Unterschied zur übrigen Weltbevölkerung den großen genetischen Reichtum der ersten Menschen bewahrt haben.

Eine weitere Reise führt mit dem Paläoanthropologen Fabrice Demetter nach Kambodscha. Er wurde von der UNESCO beauftragt, den wissenschaftlichen Wert von prähistorischen Felsbildern im kambodschanischen Kardamom-Gebirge zu untersuchen und festzustellen, welche Rückschlüsse sie auf die Entwicklung der Menschheit zulassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen