Experten sind sich einig, dass sich derzeit in der Biologie eine Entwicklung vollzieht, die ebenso bahnbrechend sein wird wie die Entdeckung der DNA und die Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Nach ihrer Ansicht könnte der Mensch mittels der synthetischen Biologie erstmals Einfluss nehmen auf die natürliche Entwicklung der Arten und eventuell sogar ganzen Organismen Leben einhauchen.
Dank der synthetischen Biologie ist der Mensch dabei, eine der letzten Grenzen und eines der letzten Tabus zu überwinden und das Buch des Lebens neu zu schreiben. Schöpfergleich wird er künftig DNA-Stränge teilweise oder vollständig neu programmieren und möglicherweise neue Organismen, also neues Leben erschaffen können.
Diese Aussicht ist so vielversprechend, dass sie auch jenseits der großen Forschungsinstitute Begehrlichkeiten weckt. Wie einst Steve Jobs seinen ersten Apple-Rechner in einer Garage baute, basteln heute Biohacker mittels im Internet erhältlicher DNA-Kassetten und Biobricks DNA-Sequenzen zusammen. Vielleicht wird es ihnen gelingen, neuen Zellen oder gar ganzen Organismen Leben einzuhauchen.
Neben solchen extremen Konsequenzen von mittel- und langfristiger Tragweite sind auch die unmittelbaren Möglichkeiten der synthetischen Biologie beträchtlich. Zahlreiche Wissenschaftler und Studenten verschiedener Forschungsinstitute arbeiten daran, und sogar das gigantische, von Bill Gates finanzierte Programm zur Malariabekämpfung zählt auf die Errungenschaften der synthetischen Biologie.
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