Schwangerschaft, neues Leben - vielleicht das größte Wunder der Natur. Ein enges Netz an Vorsorge-Untersuchungen begleitet heute das entstehende Leben. Die moderne Medizin erlaubt detaillierte Diagnosen wie nie zuvor. Aber wie viel wollen werdende Eltern eigentlich wissen? Wie entscheiden sie, wenn sie in ein ethisches Niemandsland geraten, wo es keine klaren Antworten gibt?
Für viele Schwangere ist es heute selbstverständlich, die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik in Anspruch zu nehmen. Doch nicht immer sind sich die werdenden Eltern über die Tragweite bewusst. Denn werden bei den Untersuchungen Erkrankungen des ungeborenen Kindes festgestellt, steht plötzlich die Frage nach einem Schwangerschaftsabbruch im Raum, geraten die werdenden Eltern in ein ethisches Dilemma, auf das sie oft nicht vorbereitet sind.
Für ihren Film „Am Anfang -- Vor der Geburt" hat die Regisseurin Josephine Links drei Paare aufgesucht und nach ihren Erfahrungen befragt. Wie sind sie mit den Angeboten der Pränataldiagnostik umgegangen und wie viel wollten sie vor der Geburt wirklich wissen? Und wie entscheidet man, wenn nicht alles gut ist?
Zugleich kommen Ärzte der Berliner Charité zu Wort. Offen und eindringlich berichten sie von den Erfolgen, aber auch den schmerzhaften Konsequenzen der vorgeburtlichen Diagnostik.
In ihrem vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm "Wir sterben" hat die Regisseurin Josephine Links mit einer ganz eigenen ästhetischen Handschrift bereits gezeigt, dass sie die Zuschauer überraschend sinnlich in eine Welt führen kann, in der richtig und falsch, gut und böse, die einzig richtige Wahrheit nicht so leicht zu finden sind. Mit „Am Anfang -- Vor der Geburt" wagt sie sich wieder in einen fragilen Raum zwischen Kontrolle und Ohnmacht.
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