Donnerstag, 10. Juli 2014

LÄRM MACHT KAPUTT



Lärm ist eines der am meisten unterschätzten Umweltprobleme. Die EU schätzt die verkehrslärmbedingten Sozialkosten auf jährlich 40 Milliarden Euro. Im Film kommen Menschen zu Wort, die seit Jahren Lärm ausgeliefert sind und dadurch erheblichen Schaden nehmen. Außerdem geht der Film der Frage nach, warum die Wirtschaft nicht mehr unternimmt, um den Verkehrslärm zu reduzieren.
Morgens um 5.00 Uhr startet auf dem Flughafen in Frankfurt am Main der erste Flieger. Dann ist für Barbara Schulz-Freywald die Nachtruhe vorbei. Lärmterror im Minutentakt. Peter Gerhardt macht den unzumutbaren Verkehrslärm in Europa zum Thema seiner Dokumentation. Der Lärm kann dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in Westeuropa jedes Jahr mindestens eine Million gesunder Lebensjahre verloren gehen. Mit anderen Worten: Lärm macht krank. So krank, dass man daran sterben kann.

Dass dies keine abstrakte Annahme ist, sondern traurige Realität, weiß der Chef-Kardiologe der Mainzer Uniklinik Professor Thomas Münzel. Er hat in einer Studie herausgefunden, wie sich der nächtliche Lärm auf den Körper der Menschen auswirkt: Er wird in einen Alarmzustand versetzt, der Blutdruck steigt, Herzinfarkt oder Schlaganfall drohen. Dr. Münzel fordert, dass die Politik endlich für mehr Lärmschutz sorgt.

Auch Ruth Caspari, die ein Hotel im Mittelrheintal besitzt, wohnt an einer Bahnstrecke, weshalb ihre Gäste ausbleiben. Sie erzählt von den Torturen, die sie wegen des Lärms durchstehen muss.

Gérard Dutal wohnt ihn der Altstadt von Lyon. Er berichtet, wie ihm durch die 14 Auto-Fahrspuren der A7 der Schlaf geraubt wird.

Warum also unternimmt die Politik nicht endlich etwas, um die Menschen vor dieser Gefahr zu schützen? Weil die Lobby der Verkehrsunternehmen zu stark ist, sagen Kritiker wie der Verwaltungsrechtsanwalt Matthias Möller-Meinecke. Er vertritt Lärmopfer vor Gericht und muss seinen Mandanten oft sagen, dass die Gesetze ihre Gesundheit nicht ausreichend schützen.

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